Spitzbergen

Spitzbergen - Stadt Longyearbyen  - bei Reisemagazin Plus

Ein eher ungewöhnliches Reiseziel

Spitzbergen – eine abgelegene Inselgruppe im arktischen Ozean, die zu Norwegen gehört und doch wie ein völlig eigener Planet wirkt. Kaum jemand denkt an diesen Ort, wenn es um das Thema Reisen in Europa geht. Aber vielleicht liegt gerade darin der Reiz?

Weitab von den belebten Straßen Oslos oder den klassischen Sehenswürdigkeiten des europäischen Festlands, wartet hier eine Landschaft, die so roh und ursprünglich ist, dass man das Gefühl hat, am Ende der Welt angekommen zu sein. Spitzbergen – das ist Europa, aber ganz anders.

Mit einer Fläche, die größer ist als die von Dänemark, aber einer Bevölkerung, die nicht einmal eine mittelgroße Stadt füllen würde, ist Spitzbergen ein Ort, an dem der Mensch nur ein Gast ist. Die Inselgruppe im arktischen Ozean, direkt zwischen Norwegen und dem Nordpol gelegen, wird dominiert von Eis, Gletschern und einer beeindruckenden Tierwelt. Hier zu reisen bedeutet, sich von den gewohnten Wegen zu entfernen und in eine Welt einzutauchen, die so still und kraftvoll zugleich ist, dass sie fast surreal wirkt.

 

Die außergewöhnliche Lage von Spitzbergen
Spitzbergen gehört geografisch zu Norwegen, doch die Inseln liegen so weit nördlich, dass sie von einem anderen, beinahe mystischen Klima beeinflusst werden. Die kühle Brise des Atlantiks vermischt sich mit der schroffen Kälte des arktischen Ozeans, während die Sonne im Sommer monatelang nicht untergeht. Von November bis Februar versinkt Spitzbergen dafür in einer tiefen Dunkelheit, die nur durch das schillernde Schauspiel der Polarlichter durchbrochen wird.

Die meisten Besucher kommen mit dem Flugzeug, wobei der Flughafen von Longyearbyen, der größten Siedlung der Inselgruppe, der nördlichste zivile Flughafen der Welt ist. Allein das macht die Anreise zu einem besonderen Erlebnis. Schon beim Anflug sieht man nichts als schroffe Berge, endlose Eisflächen und das tiefblaue Wasser des Ozeans. Wer hier ankommt, spürt sofort: Spitzbergen ist kein gewöhnliches Reiseziel.

Spitzbergen

Eine faszinierende Natur, die Augen öffnet
Eines der ersten Dinge, die einem auf Spitzbergen auffallen, ist die Weite. Hier gibt es keine Wälder, keine Wiesen – nur schroffe, von Gletschern geformte Felsen und ein endloses Weiß, das im Winter alles zu verschlucken scheint. Doch trotz der kargen Landschaft wimmelt es hier vor Leben. Spitzbergen ist die Heimat von Tausenden von Tieren, die sich an die extremen Bedingungen des arktischen Ozeans und des Atlantiks angepasst haben.

Eisbären sind hier die unumstrittenen Herrscher. Es gibt auf Spitzbergen mehr Eisbären als Menschen, und die Wahrscheinlichkeit, einen dieser mächtigen Tiere in freier Wildbahn zu sehen, ist erstaunlich hoch. Doch Vorsicht: Auf Spitzbergen ist es Pflicht, außerhalb der Siedlungen nur mit einem bewaffneten Guide zu reisen. Der Respekt vor der Natur ist hier kein romantischer Gedanke, sondern eine Notwendigkeit.

Doch es sind nicht nur die Eisbären, die die Herzen der Besucher höherschlagen lassen. Robben, Walrosse und Wale durchstreifen die kalten Gewässer rund um die Inseln. Vogelliebhaber kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten, da zahllose Seevögel in den steilen Klippen brüten. Spitzbergen ist ein lebendiger Mikrokosmos inmitten von Eis und Wasser, der mit seiner Einzigartigkeit überrascht.

 

Aktivitäten abseits des Alltäglichen
Wer nach Spitzbergen reist, wird nicht auf gepflegten Wanderwegen oder gemütlichen Fahrradpfaden unterwegs sein. Hier geht es rauer zu. Gletscherwanderungen, Schneemobil-Touren und Hundeschlittenfahrten stehen auf dem Programm. Besonders faszinierend ist eine Expedition mit dem Schneemobil: Stundenlang gleitet man über das endlose Eis, durch Täler und über Berge, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Die Stille ist fast greifbar, nur unterbrochen vom Summen des Motors und dem gelegentlichen Rufen der Guides.

Für Taucher und Schnorchler eröffnet sich in den Gewässern des arktischen Ozeans eine völlig neue Welt. Im Sommer, wenn das Eis schmilzt und die Sonne nicht untergeht, taucht man in kristallklares Wasser ein und begegnet einer artenreichen Unterwasserwelt. Wer hätte gedacht, dass man so weit im Norden der Erde tauchen kann?

Im Winter zieht es Abenteuerlustige zu den Hundeschlittenfahrten. Die Hunde, allesamt Huskys, sind perfekt an das Leben im ewigen Eis angepasst und ziehen die Schlitten mit Leichtigkeit über die verschneiten Ebenen. Eine der wohl unvergesslichsten Erfahrungen ist es, in der Polarnacht unter den tanzenden Nordlichtern durch die Dunkelheit zu gleiten – ein Gefühl, das schwer in Worte zu fassen ist.

 

Longyearbyen, die Hauptsiedlung Spitzbergens
ist vielleicht einer der außergewöhnlichsten Orte in ganz Europa. Mit knapp über 2.000 Einwohnern ist es keine Metropole, aber das Leben hier ist spannend und voller Kontraste. Zwischen moderner Infrastruktur und den extremen Bedingungen der Arktis hat sich hier eine Gemeinschaft gebildet, die das Überleben in der Kälte zu einem Lebensstil gemacht hat.

Die bunte Ansammlung von Holzhäusern, die sich durch das eisige Gelände zieht, wirkt fast surreal. Longyearbyen hat seine eigene Universität, das nördlichste Postamt der Welt und eine der nördlichsten Brauereien. Wer auf Spitzbergen nach einem warmen Ort für einen Drink sucht, wird in den örtlichen Bars fündig, in denen sich Forscher, Abenteurer und die wenigen Bewohner treffen. Die Stadt bietet zudem spannende Museen, die die Geschichte und die Herausforderungen des Lebens auf Spitzbergen thematisieren.

Ein besonderer Höhepunkt ist der Besuch des Global Seed Vaults – ein Lager, in dem Samenproben aus aller Welt als Notvorrat für die Zukunft aufbewahrt werden. Das Gebäude, das in den Permafrost gehauen wurde, ist ein beeindruckendes Zeugnis des menschlichen Einfallsreichtums und der globalen Zusammenarbeit.

 

Ein Himmelsspektakel ohne Gleichen
Während die Mitternachtssonne den Sommer beherrscht und den Tag scheinbar endlos erscheinen lässt, zieht die Dunkelheit des Winters ein anderes Phänomen mit sich: die Polarlichter.

Zwischen November und Februar tanzen die Lichter in Grün- und Lilatönen über den Himmel und machen die Dunkelheit zu einer spektakulären Bühne. Es ist schwer zu beschreiben, wie es sich anfühlt, wenn die Polarlichter den arktischen Himmel erleuchten.

Ein Moment, in dem die Natur ihre eigene Show inszeniert. Spitzbergen ist einer der besten Orte in Europa, um dieses Schauspiel zu beobachten, da die Lichtverschmutzung hier minimal ist und das Wetter oft klare Nächte verspricht.

 

Die richtige Zeit für Ihr Spitzbergen-Abenteuer
Die beste Reisezeit für Spitzbergen hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab.

Wer die Mitternachtssonne und milde Temperaturen schätzt, sollte im Sommer zwischen Juni und August anreisen, wenn die Tage endlos sind und sich die arktische Landschaft in einem besonderen Licht zeigt.

Für Abenteuerlustige, die die Polarnacht erleben und die Magie der Nordlichter bestaunen möchten, sind die Wintermonate von November bis Februar ideal.

Und wer sowohl Tageslicht als auch die eisige Faszination des Winters genießen möchte, findet von Februar bis April perfekte Bedingungen für Aktivitäten wie Hundeschlittenfahren und Schneemobil-Touren.

Spitzbergen

Warum Spitzbergen?
Spitzbergen ist kein Ort für jedermann. Hierher zu reisen bedeutet, sich auf das Unerwartete einzulassen. Die raue Schönheit der Landschaft, die Stille, die Kälte – all das fordert den Reisenden heraus, belohnt ihn aber mit unvergesslichen Erlebnissen. Man kommt nicht nach Spitzbergen, um sich zu entspannen oder die klassische Urlaubsroutine zu erleben. Hier zu sein bedeutet, Teil einer Welt zu werden, die sich den meisten Reisenden verschließt.

Und genau das macht Spitzbergen so besonders. Ein Ziel am Rande Europas, das sich vom Rest des Kontinents abhebt und trotzdem tief in der norwegischen Geschichte verwurzelt ist. Spitzbergen ist wild, ungezähmt und vor allem eines: ein Abenteuer, das noch lange nach der Rückkehr in Erinnerung bleibt.

 

Arbeiten in der Arktis – ein Abenteuer für Mutige
Sollte man von der besonderen Atmosphäre Spitzbergens so fasziniert sein, dass man länger bleiben möchte, gibt es tatsächlich Optionen, dort zu arbeiten. Die abgeschiedene Inselgruppe ist auf der Suche nach abenteuerlustigen Arbeitskräften, die sich auf das Leben in der Arktis einlassen wollen.

Ob im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, im florierenden Tourismus oder in den lokalen Dienstleistungen – die Nachfrage nach qualifiziertem Personal wächst. Doch Arbeiten auf Spitzbergen bedeutet mehr als nur einen Job zu haben: Es bedeutet, Teil einer kleinen, eng verbundenen Gemeinschaft zu werden, die das extreme Leben im hohen Norden meistert.

Die norwegische Regierung bietet zudem steuerliche Vorteile für Arbeitskräfte auf Spitzbergen an, da die Region besonderen Steuerregelungen unterliegt. Dadurch können sich Arbeitnehmer auf eine finanzielle Entlastung einstellen, während sie gleichzeitig die einzigartige Natur und die Herausforderungen des Lebens in der Arktis genießen.

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