Nazaré

Ein Besuch in Nazaré lohnt sich immer. Etwa 120 Kilometer nördlich von Lissabon gelegen, zieht die kleine Stadt mit rund 12.000 Einwohnern Besucher jeden Alters an die Küste des Atlantischen Ozeans. Als einer der am meisten frequentierten Badeorte Portugals locken das Meer und der Strand in den Sommermonaten Sonnenanbeter an, während Surfer im Winter auf den gigantischen Wellen reiten.

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Ein Hauch von Authentizität im Fischerstädtchen
Die Lebensweise in Nazaré ist nach wie vor stark vom Fischfang geprägt. Die Einheimischen hegen ihre Traditionen im Alltag, was den lokalen Ereignissen eine authentische Note verleiht. Dies zeigt sich bei den täglichen Fischauktionen, bei denen die Ehefrauen der Fischer den von ihren Männern an Land gebrachten Fang verkaufen. Die traditionellen Trachten der Nazaré-Einwohner sind bei Folkloreveranstaltungen bewundernswert. Während die Männer karierte Hemden und spitze schwarze Mützen tragen, präsentieren sich die Frauen in weit schwingenden Röcken, verziert mit zarter Spitze.

Beeindruckende Ausblicke auf die Stadt und den Atlantik
Ein besonderes Highlight ist ein Ausflug in den Stadtteil Sítio. Abgetrennt vom „neueren“ Nazaré durch eine steile Klippe, thront der alte Stadtkern auf einem Felsplateau und ist über eine Straße oder mit der Standseilbahn „Ascensor de Nazaré“ erreichbar. Oben angekommen, können Sie durch die malerische Altstadt mit ihren weiß getünchten Häusern flanieren und einen atemberaubenden Blick über Nazaré und den Atlantik genießen.

In der Igreja Nossa Senhora da Nazaré erwartet den Besucher eine Statue der Jungfrau Maria. Der Legende nach wurde diese Statue in Nazareth, Israel, geschnitzt und ihre Anwesenheit in der portugiesischen Stadt führte zur Namensgebung. Ebenfalls sehenswert sind der Leuchtturm Farol da Nazaré und die Festung Miguel Arcanjo. Letztere bietet Ausstellungen, die über die mächtigen Küstenwellen informieren.

Extremsurfen am Praia do Norte
Nördlich des Sítio-Felsplateaus erstreckt sich der Praia do Norte, ein mehrere Kilometer langer Strand, der vor allem im Winter zahlreiche Surfer anlockt. Hier formen sich Wellen von bis zu 30 Metern Höhe, ein Paradies für Extremsurfer. Dies ist auf die einzigartige Meeresbodenmorphologie zurückzuführen. Direkt vor der Küste befindet sich beispielsweise ein 230 Kilometer langer Meeresgraben, der eine Tiefe von bis zu 5.000 Metern erreicht. Diese Unterschiede in der Wassertiefe sorgen für außergewöhnlich starke Wellen.

Kulinarische Freuden
Wenn Sie nicht nach Wasser-Action suchen, verspricht das Labyrinth der engen Gassen der Küstenstadt eine warme Atmosphäre, die bis zum weißen Sandstrand reicht. Zahlreiche Restaurants laden zum Verweilen ein. Die Speisekarte umfasst frische Meeresfrüchte, gegrillten Fisch und die Fischsuppe „caldeirada“. Nach dem Essen empfiehlt sich ein Spaziergang zum Praia da Nazaré. Dieser erstreckt sich über 1,5 Kilometer von der Spitze des Sítio bis zum Fischereihafen im Süden, der in den 1980er Jahren erweitert wurde.

Das Schlendern durch die charmanten Straßen dieser Stadt ist eine wahre Freude. Die hellen Häuser sind mit den farbenfrohen Azulejos verziert, die in Portugal allgegenwärtig sind. Der Markt bietet frisches Obst, Gemüse, Brot und lokale Delikatessen. Unbedingt probieren sollten Sie die Bola de Berlim, ein mit Vanillepudding gefülltes Gebäck, ähnlich einem Berliner Pfannkuchen, das von alten Frauen traditionell zum Verkauf angeboten wird.

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Die ideale Urlaubsdestination
Das Küstendorf Nazaré ist perfekt für Familienurlaube und bei portugiesischen Familien äußerst beliebt. Im Gegensatz zu anderen touristischen Regionen ist dieser Ort noch nicht vom Massentourismus betroffen, und sowohl Familien als auch Individualreisende finden hier in den Sommermonaten ein Zuhause. Nazaré bietet alles, was das Herz des Urlaubers begehrt. Interessante nahegelegene Ziele sind der berühmte Wallfahrtsort Fátima und die ummauerte Stadt Óbidos. Der Naturpark Serras de Aire e Candeeiros lockt mit unberührter Natur.