Colmar
Eine architektonische Pracht
Colmar, eine zauberhafte französische Stadt im bezaubernden Elsass, liegt nur einen Katzensprung von Straßburg entfernt. Mit einer Einwohnerzahl von etwa 68.800 bietet sie ein architektonisches Wunderwerk. Die Stadt ist ein harmonisches Gesamtkunstwerk aus imposanten Bürgerhäusern, Fachwerkhäusern, malerischen Kirchen, eleganten Arkaden, hübschen Türmchen, charmanten Erkern und unzähligen gemütlichen Weinstuben.
Das Besondere an Colmar liegt in seinem gut erhaltenen historischen Zentrum, das von den Einwohnern liebevoll gepflegt wird. Die Stadt verströmt einen mittelalterlichen Charme, ohne dabei wie ein statisches Museum zu wirken. Die Lage an der Elsässischen Weinstraße verleiht Colmar zusätzlich eine besondere Note.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Stadt im Jahr 823, und im Jahr 1226 erlangte sie den Status einer freien Reichsstadt durch Kaiser Friedrich II. Im Jahr 1673 wurde Colmar schließlich von König Ludwig XIV. von Frankreich besetzt. Im Verlauf ihrer bewegten Geschichte wechselte die Stadt mehrmals zwischen Deutschland und Frankreich hin und her.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehört Colmar zu Frankreich und empfängt seine Besucher am besten zu Fuß. Die malerischen Gassen und Straßen sind von historischen Gebäuden gesäumt. Zahlreiche Cafés, Restaurants und gemütliche Weinstuben laden zum gemütlichen Bummeln ein. Besonders sehenswert ist der Stadtteil Krutenau an der Lauch, der auch als Klein-Venedig bekannt ist und eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt bietet.
Die charmanten Häuser entlang der engen Gassen liegen oft direkt am Wasser und verschlungene Fahrspuren sowie hübsche Brücken verzaubern jeden Betrachter. Etwas weiter entfernt befindet sich das ehemalige Gerberviertel, auch bekannt als Quartier des Tanneurs, in dem einige Gebäude bis zu sechs Stockwerke hoch sind. Früher trockneten die Gerber dort ihre Felle an der frischen Luft auf den hohen Dachböden. Die Fischerhäuser am Quai de la Poissonnerie sind klein, schmal und von wunderschönen Farben geprägt.
Besondere Highlights in der Colmarer Innenstadt sind das einzigartige Renaissance-Gebäude La Maison des Têtes aus dem Jahr 1609, das mit hundert Köpfen und Fratzen geschmückt ist und heute von der Winzergenossenschaft genutzt wird. Hier befindet sich auch ein Restaurant. Die zentral gelegene Dominikanerkirche, auch bekannt als Kirche der Dominikaner, beeindruckt mit schlichter Eleganz, ohne Türme, aber mit beeindruckenden Buntglasfenstern aus dem Mittelalter.
Ein absolutes Kunstwerk von einzigartiger Bedeutung ist das Marienbildnis „Madonna im Rosenhain“ von Martin Schongauer, das bereits den naturalistischen Darstellungsstil vorwegnahm. Ein weiteres Highlight der Colmarer Innenstadt ist das berühmte Maison Pfister aus dem Jahr 1537, das einst für einen Hutmacher erbaut wurde. Das Renaissancehaus besticht mit verzierten Holzbalkonen, vielen Erkern und Türmchen, wobei sein achteckiger Turm besonders bekannt ist.
Das älteste Haus in Colmar ist das Maison Adolph, das bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Das Koifhus, einstige Zollstation, wurde bereits 1480 erbaut und später erweitert. Auch das ehemalige Wachhaus und das Haus der Ritter des Johanniterordens sind wahre Wunder der Renaissancezeit in Colmar. Der alte Zunftsaal, im Jahr 1626 errichtet, deutet bereits auf die ersten barocken Architekturelemente hin.
Das Gerichtsgebäude in der Grand Rue und das alte Krankenhaus stammen aus dem Klassizismus. Die berühmteste Ansicht dieser kleinen elsässischen Stadt ist jedoch zweifellos der Isenheimer Altar, ein Meisterwerk von Matthias Grünewald aus dem 16. Jahrhundert und eines der bedeutendsten Werke der deutschen Malerei. Seit 2015 kann dieses prächtige, aus mehreren Teilen bestehende Kunstwerk im Musée Unterlinden, einem ehemaligen Dominikanerkloster in Colmar, bewundert werden.
Schreibe einen Kommentar